Manifestieren klappt nicht? Vielleicht bist Du zu schwach.

Nicht gleich ärgern. Hör mir zu! Alles entsteht durch Manifestation. Manifestation ist der Vorgang, bei dem der Kosmos sich selbst gebärt: Etwas Altes wird zu ungeformtem Qi. Aus diesem Qi manifestiert sich das Neue. In einem unendlichen Kreislauf.

Manifestation ist das einzige, was je geschieht. Wenn menschliches Bewusstsein das Qi der Manifestation in Bewegung setzt, nennen wir es Magie. Jede kann es. Aber halbherzige Manifestations-Versuche zersplittern unsere magische Kraft.

In China wurde das ständige Sich-selbst-Manifestieren des Kosmos “Wandlung” genannt. Das älteste magische Buch der Chinesen ist das Yi Jing: „Der Klassiker der Wandlung“.

Wandlung bedeutet, etwas wird zu etwas anderem.
Wenn das Alte nicht geht, kommt das Neue nicht.

Du merkst, worauf ich hinaus will:


Wenn jemand sich neue Dinge wünscht („Dinge“ können auch Liebe, Freundschaft, Inspiration, Geld oder Glück sein), dann muss dafür etwas altes vergehen.

Entweder wir stecken sehr viel eigene Kraft hinein (wie die Magiere in den Magier-Duellen im Film) oder wir wandeln etwas um, was wir sowieso nicht mehr brauchen.

Rituelles Opfer

Alte Völker brachten Opfer. Wenn es um etwas Wichtiges ging, töteten sie dafür sogar ihre eigenen Kinder (wie wir in der Bibel und den griechischen Sagen lesen können) oder ihre Kriegsgefangenen.
Sie gingen nicht immer so weit. Aber sie verstanden, dass der Kosmos auf Geben und Nehmen beruht, dem unaufhörlichen Austausch.
Vor größeren Transaktionen reinigten unsere Vorfahren sich. Sie fasteten, sie beruhigten ihren Geist, sie trommelten und tanzten, und nahezu in allen Traditionen baten sie die Ahninnen um Erlaubnis. Dann folgte unweigerlich das Opfer.

Es gibt nichts umsonst. Auch wenn wir eine Münze in ein Päckchen Kaugummi verwandeln, findet eine magische Transaktion statt.

Wenn Du zum Wünschen und Manifestieren also einfach einen Zettel an den Spiegel klebst und das Beste erhoffst, dann wünsche ich dir viel Glück. Aber glaub mir, auf Dauer wird es dich schwächen.


Muss ich zum Manifestieren wirklich etwas opfern?

Ja. Das musst Du. Am besten etwas, das Du liebst oder in dem sehr viel von dir selbst steckt.

Wenn Du nichts opfern willst, und dennoch deine ganze Konzentration und Intensität in den neuen Wunsch legst, wird das Qi (wie beim Magier-Duell) auch bewegt werden. Dieses Qi muss aber irgendwo herkommen. Meistens von dir. Um deinen ursprünglichen Wunsch zu manifestieren, wird etwas von deinem eigenen Qi in deine Arbeit fließen. Meistens eine Menge, denn Du wünscht dir ja große und mächtige Dinge. 
Jetzt verstehst Du, warum die Magiere im Film immer so zittern und schwitzen.


Opfer ist altertümlicher Quatsch. Ich bestelle einfach beim Kosmos oder schaue Videos von Abraham/Hicks


OK. Das geht auch irgendwie.
Manchmal gibt es Menschen, die so besessen von einem Traum sind, dass sie es tatsächlich ohne Respekt und Bewusstheit durchziehen. Sie stecken all ihre Kraft in den einen Wunsch und sterben dafür in jungen Jahren oder sehen aus, als wären sie in den Entsafter gefallen.

Auch wenn Du dich nicht so sehr ins Zeug legst, gibt es oft ein paar Glücksgefühle oder kurze Highs. Das berühmte Anfängerglück, das allen Spielern wohlbekannt ist, gehört hierzu.
Wenn Menschen frisch und enthusiastisch mit dieser Arbeit beginnen, wird immer etwas bewegt. Vielleicht kommt ein kleiner Gewinn im Lotto oder eine kurze Liebschaft. Der berühmte Parkplatz (und der dazugehörige Parkplatzengel) ist allen bekannt. Tolle Sache.

Du fühlst dich als große Hobby-Magierin. So als hättest Du einen wichtigen Schritt getan und dem Universum seine Geheimnisse entrissen. Hast Du in gewisser Weise auch. Du hast dir erlaubt, neue Gedanken zu denken. Du hast gewagt, an Magie zu glauben. Das ist großartig.

Magie ist kein Hobby. Sie ist eine Schwingung der Seele. Verliere sie nicht!

Bald merkst Du, dass nach dem ersten Glück nichts mehr kommt. Die manifestierten Dinge sind klein (Parkplätze oder zufällige Telefonanrufe), flüchtig und bringen dich nicht weiter. Bald gibst Du das Ganze wieder auf und begnügst dich damit, dass Du immer noch gelegentlich Glück bei der Parkplatzsuche hast.

Wer nicht opfern will, verliert in der Magie

Der Gott der Wegkreuzungen hat dich ausgetrickst und sich das Opfer, das Du nicht geben wolltest, einfach selbst geholt. Es ist ein großes Opfer, und Du weißt es noch nicht einmal.
Du hast deinen Enthusiasmus verloren. Deinen Glauben an Magie. Du hast dein inneres Kind geopfert. Für nichts. Du wirst zynisch und lässt „den ganzen Quatsch“ wieder sein. 

Vielleicht wirst Du niemals wissen, wieviel Du verloren hast. Aber den Glauben an Magie zu verlieren, ist das größte Opfer, das Du dir vorstellen kannst. 

Sei nicht verzagt: Wenn Magie beim Parkplatzsuchen funktioniert, so heißt das, dass sie grundsätzlich funktioniert. Was hält dich davon ab, weiterzugehen?

Opfer! Soll ich jetzt meinen Hamster schlachten, damit das Quantenfeld kollabiert?

Du sollst gar nichts. Du bist frei. Das Quantenfeld kollabiert so oder so. Das Qi ist unaufhörlich im Wandel. Dinge entstehen und vergehen auch ohne deine werte Mithilfe.
Aber es ging ja darum, dass Du die Mechanismen des Wandels für dich nutzt und nicht einfach zusiehst (was im Übrigen ein erleuchteter Zustand sein kann, aber nicht, wenn Du dabei unruhig oder unzufrieden wirst).
Und natürlich habe ich nichts gegen deinen Hamster. 

Blut wirkt.

Blut ist ein ganz besonderer Saft, sagte schon der Mephisto im Faust. Blut wirkt. Es ist magisch. Es zu vergießen, ist aber nicht so erbaulich. Ich habe selbst schon Hühner geschlachtet und weiß, wovon ich rede. Überlassen wir die ganze religiöse Blutgier der Bibel und ähnlichen alten Schinken.

Frauen können allerdings mit ihrem eigenen Menstruationsblut arbeiten. Menstruationsblut löst nicht ohne Grund solchen Grusel bei den Menschen aus. Es ist mit dem kreativen Qi der Weiblichkeit aufgeladen und kribbelt nur so vor Macht.
Sich in den Arm zu schneiden, wie im Film, ist lange nicht so mächtig.

(Früher sagte man auch, dass besonders intensive Briefe mit Herzblut geschrieben waren. Als kleines Mädchen wollte ich immer herausfinden, wie sie das gemacht hatten. Eigentlich will ich es immer noch. Daher schreibe ich ja jetzt die Abalone-Briefe.)


Opfere doch einfach, was dir schadet

Für uns, die wir zumeist Kulturen entstammen, in denen die Götter oder Gott dauerbeleidigt, narzisstisch und rachsüchtig sind, ist dies ein ungewöhnlicher Gedanke.

Erinnere dich: Du opferst etwas, das Du liebst oder in dem sehr viel von dir selbst steckt. Es geht darum, dass es mit deiner Kraft aufgeladen ist.

Davon hast Du genug.

So funktioniert Magie – Praktische Anleitung zum Manifestieren

Ich habe vor langer Zeit den Gedanken, dass ich zu alt zum Schreiben sei, dem Wunsch geopfert, immer besser darin zu werden.

Nimm einen Gedanken, der dich schwächt oder ärgert. Deine alten quälenden Selbsthass-Tiraden. Unterschätze die Kraft dieses alten Plunders nicht. Mit der Kraft, die Du da vergeudest, hätten weisere Menschen einst ganze Pyramiden gebaut.

Opfere diese Kraft, die Du bisher zu deinem eigenen Schaden verwendet hast, dem Gott oder der Göttin deiner Magie.
In anderen Worten, nimm deinen schädlichsten Gedanken und bring ihn dir selbst zum Opfer.

Nimm nur einen einzigen Gedanken, auch wenn du eine ganze Herde solche Quälgeister mit dir herumschleppst. Fang langsam an.

Entscheide weise. Denn einen Gedanken, den Du opferst hast, darfst Du danach nie mehr denken.

Das bedarf am Anfang großer Disziplin, denn quälende Gedanken machen physiologisch abhängig. Das Gehirn gewöhnt sich an den Dauerschmerz. Wie Trauma machen negative Gedanken buchstäblich süchtig.

Wenn Du deinen Gedanken gefunden hast, sprich in etwa diese Worte.

Halt. Warte! Ein rituelles Setting wäre dabei nicht schlecht. Im Minimal-Fall zünde eine Kerze oder ein Räucherstäbchen an. Oder besiegle den Deal mit einem Schnaps – einer “Spirituose”, wie es so schön heißt. Die alten Chinesen haben sich übrigens das Blut eines frisch geschlachteten Huhnes auf die Lippen geschmiert, um ihre Schwüre zu besiegeln.)

Tu, was immer dir hilft, die Sache ernst zu nehmen. Denn darum geht es.

Gut. Und jetzt sprich: „Ich opfere hiermit diesen Gedanken (dass ich eine Versagerin bin, dass ich zu dick oder zu dünn bin, das aus mir niemals etwas wird, dass mich keine liebt, …). Ich werde ihn niemals wieder denken. Er ist mir in all den Jahren lieb und teuer geworden, wie ein alter Freund. Aber er ist nicht wahr und eine unnötige Vergeudung meines Qi.
Ich opfere hiermit diesen Gedanken und lenke das freiwerdende Qi in die Richtung meines höchsten Wohles. Es wird sich nun in (dein Wunsch) verwandeln.“


Dies, meine Lieben, ist mächtige Magie.

Aber das Gedankenopfern wirkt nur, wenn Du diesen einen Gedanken niemals wieder denkst. Denk daran, Du hast ihn geopfert. Er ist tot.

Jedes Mal, wenn der alte Gedanke neu entstehen will (am Anfang wird das öfter geschehen), erinnere dich sofort, dass die Energie, die dieser Gedanke verbrauchen würde, nun in etwas anderes umgewandelt wird. Dann denk an das Neue und freu dich insgeheim ein bisschen darauf. 


„Insgeheim“ bedeutet: Sprich nicht darüber! 

Verstreue dein Qi nicht auf diese Weise. Schweigen ist eine grundlegende Regel der Magie. Gehe nicht auf Instagram, Youtube, Twitter und erzähle aller Welt davon, wie krass Du jetzt manifestierst.
Tu es nicht.

Freu dich im Geheimen. Sprich erst davon, wenn das Werk vollendet ist.
Oder schreib mir!